Sommerlinde

 

Seelen

flammen auf,

jagen durch Epochen

und erlöschen in der Zeit.

 

Unter ihrem Dach,

das Schatten wirft,

auf jeglichen Verlauf und Neubeginn,

frag ich die Linde,

was sie erlebt,

vielleicht vertraut,

vielleicht empört.

 

Ich frag nach

Ruhe, Aufstand, Krieg und

Krieg und Aufstand, Ruhe -

nach Freude oder Narben.

 

Beim Lauschen in der Stille,

umhüllt vom Duft der Sommerlinde,

hör‘ ich nur die Biene summen

und ich frage, lausche, frage

und ahne nur, was des Baumes Antwort sei,

weil mir die Zeit zum Hören fehlt.

 

Die Geschichte meiner Linde,

zu langsam wohl erzählt,

zu langsam für mein Dasein,

für meine Hast

durch diese Zeit.

 

Rolf Höge